Dämpfigkeit – Symptome und Diagnose

Dämpfige Pferde lassen sich schnell an einigen ausgeprägten Symptomen erkennen. Die Symptome der Dämpfigkeit sind chronisches Husten, schweres Atmen bei geringer Anstrengung und vermehrte Schleimproduktion. Sicheres Indiz ist auch die sogenannte Dampfrinne.

Ein dämpfiges Pferd befindet sich im fortgeschrittenen Stadium der COB, also der chronisch obstruktiven Bronchitis. In diesem Stadium ist das Pferd nicht mehr reitbar und die Leistungsfähigkeit ist stark vermindert. Das Symptom der Atemnot kann schon bei geringer Anstrengung auftreten oder sogar im Ruhezustand. Hinzu kommt eine vermehrte Schleimbildung in den Bronchien, die ein chronisches Abhusten und Nasenausfluss verursacht.

Die Anfälle von Atemnot bei dämpfigen Pferden werden nach außen hin sichtbar durch ein krampfhaftes Zusammenziehen der Bauchmuskulatur beim Atmen. Dämpfige Pferde setzen nämlich die Bauchmuskulatur beim Ausatmen ein, um die Luft durch die verengten Bronchien herauszupressen.

Dieses zusätzliche Beanspruchen bestimmter Muskelpartien bewirkt im Extremfall das Entstehen einer sogenannten Dampfrinne zwischen Rippenbogen und Bauchmuskulatur. Die Dampfrinne ist eine Kuhle am Ansatz des Muskels, die sichtbar wird, wenn das Pferd die Bauchmuskeln zum Ausatmen anspannt.

Symptome der COB

Weil der Begriff der Dämpfigkeit das fortgeschrittene Stadium der COB bezeichnet, stellt sich die Frage nach der früheren Symptomatik. Eine chronische Bronchitis beim Pferd lässt sich an folgenden Symptomen erkennen:

  • chronischer Husten, trocken, meist morgens
  • Nasenausfluss
  • Erhöhte Atemfrequenz bei Belastung und in Ruhe
  • Angestrengte Bauchatmung mit geblähten Nüstern
  • Abgeschlagenheit und Bewegungsunlust
  • Appetitlosigkeit

Diagnose der COB

Pferdehalter ziehen einen Arzt meist dann hinzu, wenn sie regelmäßiges Husten feststellen. Nach der Befragung des Pferdehalters wird der Tierarzt zunächst das Pferd in Ruhe und bei Belastung beobachten. Ziel ist es zunächst andere mögliche Ursachen des Hustens auszuschließen.

Abhören und Abklopfen des Brustbereichs gehören zur Standard-Untersuchung bei Atemwegserkrankungen. Ein rasselndes Atemgeräusch, trockener Husten und eine erhöhte Atemfrequenz können erste Hinweise einer chronischen Bronchitis darstellen. Wenn sich die Hinweise verdichten, werden weitere Untersuchungen angeschlossen:

  • Eine Blutprobe kann auf virale und bakterielle Erreger oder Antikörper untersucht werden
  • Eine Endoskopie (Lungenspiegelung) gibt Aufschluss über den Zustand der Bronchien.
  • Eine Probe des Bronchialschleims kann die Diagnose COB oder Asthma bestätigen.
  • Eine Blutgasanalyse gibt Auskunft über den Sauerstoffgehalt im Blut von schwer erkrankten Pferden.

Wünschenswert ist eine Diagnose im frühen Stadium der COB, wenn also das spätere Stadium der Dämpfigkeit noch nicht erreicht ist. Dies stellt den Tierarzt jedoch vor eine Herausforderung, weil der Erkrankungsprozess schleichend verläuft. Die ersten Symptome einer COB sind das chronische Abhusten des Bronchialschleims und eine abfallende Leistungskurve. Oft geht der COB eine akute Viruserkrankung voraus, deren Symptome nicht richtig abklingen.

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