COB – Die chronische Bronchitis bei Pferden
Die COB beim Pferd, auch Dämpfigkeit genannt, bezeichnet eine spezielle Form der chronischen Bronchitis im fortgeschrittenen Stadium. Pferde mit COB leiden je nach Stadium unter chronischem Husten, Atemnot und insgesamt unter einer sinkenden Belastbarkeit. Die COB ist zwar unheilbar, aber therapierbar.
Pferde sind in ihrer Umgebung einigen lungenbelastenden Schadstoffen ausgesetzt. Dazu gehören vor allem Heustaub, der sich in den Bronchien absetzt, und Schimmelpilzsporen, die sich ebenfalls im Heu bilden können. Tritt im Winter zusätzlich eine virale Infektion der Atemwege hinzu, kann die akute schnell in eine chronische Bronchitis übergehen. Werden nicht rechtzeitig entsprechende Maßnahmen getroffen, besteht die Gefahr einer ernsthaften Lungenerkrankung – der COB (auch COPD oder RAO genannt) .
COB – Krankheitsverlauf der chronischen Bronchitis
Der typische Krankheitsverlauf einer COB beginnt mit einer akuten Bronchitis – auslösende Viren sind meist Herpes- oder Influenzaviren. Klingen die Symptome nach 2-3 Wochen nicht ab, ist von einer chronischen Erkrankung auszugehen. Häufig wird dabei die (primäre) virale Infektion von einer (sekundären) bakteriellen Infektion abgelöst. Typisch ist dabei auch ein Übergang von wässrigem zu trübem Nasenausfluss und von feuchtem zu trockenem Husten.
6 Wochen nach der primären Infektion sind alle Viren und Bakterien aus dem Körper des Pferds verschwunden. Dennoch halten sich die Symptome nach der infektiösen Phase hartnäckig: dazu gehören angeschwollene Schleimhäute, eine vermehrte Schleimproduktion in den tieferen Atemwegen und das chronische Abhusten des Schleims.
Die Hartnäckigkeit der Symptome lässt sich durch das überforderte Abwehrsystem der Pferdelunge erklären. Die Flimmerhärchen kommen ihrer Aufgabe des Schleimabtransports nur noch teilweise nach. Es bildet sich eine zähe Schleimschicht, die austrocknet und die Bronchien zusehends verstopft. Auch Schmutzpartikel wie Heustaub und Schimmelsporen werden nicht mehr vollständig abtransportiert und dringen tief in die Lunge des Pferds ein. Hier setzt sich der chronisch gewordene Entzündungsprozess fort.
Der weitere Verlauf der COB ist oft von der Entstehung eines Lungenemphysems gekennzeichnet, das die Sauerstoffversorgung weiter verschlechtert.
Dämpfigkeit – COB mit Lungenemphysem
Ein Emphysem entsteht, wenn sich die Bronchien des Pferds soweit verengen, dass die eingeatmete Luft nicht mehr vollständig entweichen kann. Die Folge sind aufgeblähte Emphysemblasen, die dem noch gesunden Teil der Lungenbläschen zunehmend die Arbeit erschweren. Ein Pferd mit ausgeprägtem Lungenemphysem wird umgangssprachlich als dämpfig bezeichnet. Es befindet sich im Endstadium der COB – der Dämpfigkeit.
Die COB beim Pferd führt im Endstadium zu einem drastischen Leistungsabfall. Dämpfige Pferde sind nicht mehr reitbar und bekommen schon bei der geringsten Anstrengung massive Atemnot. Eine COB ist unheilbar und bei ausbleibender Behandlung wird ein Tod durch Herzversagen oder Sauerstoffmangel immer wahrscheinlicher.
Durch eine konsequente Therapie und ein Abstellen der lungenbelastenden Faktoren kann die COB bei Pferden jedoch gut behandelt werden.